Software Defined Everything
Kontinuierlich lernen: Für den Erfolg in der digitalen Welt
In einer Welt, die sich immer schneller verändert, ist es von entscheidender Bedeutung, kontinuierlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dies gilt nicht nur für uns Menschen und den Organisationen, in denen wir arbeiten, sondern auch für Produkte, die sich immer schneller an die Bedürfnisse ihrer Nutzer anpassen müssen. Wir leben in einer Zeit, in der Technologie eine immer größere Rolle in unserem täglichen Leben spielt. Die Fähigkeit, schnell und flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren, ist zu einem zentralen Wettbewerbsvorteil geworden.
Die Kunst des Lernens: Wie der Mensch Wissen aufnimmt und verarbeitet
Um Lernen im Allgemeinen zu verstehen, schauen wir zunächst einmal darauf, wie Menschen lernen.
Durch menschliches Lernen werden neue Fähigkeiten und Kenntnisse erworben und bereits vorhandene vertieft. Lernen ist also von unschätzbarem Wert, um uns im Leben weiterzuentwickeln.
Beim menschlichen Lernen spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Wir nehmen die Umgebung wahr und sammeln Informationen über alle Sinne, die wir für das Lernen benötigen. Im nächsten Schritt vergleichen wir das, was wir wahrgenommen haben, mit unseren Erwartungen und Vorstellungen (Soll-Ist-Vergleich). Basierend auf diesem Vergleich entscheiden wir – bewusst oder unbewusst –, ob wir unser Verhalten anpassen müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Schritt für Schritt zur lernenden Organisation
- Lernkultur: Eine Kultur des Lernens muss in der Organisation verankert sein. Das Unternehmen muss eine positive Einstellung zum Wandel, zum Lernen und insbesondere zu einer Fehlerkultur haben. Es muss ein Umfeld schaffen, das es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen ständig zu erweitern und das Vertrauen zu entwickeln, dass Scheitern auch etwas Positives sein kann.
- Feedback-Mechanismen: Eine lernende Organisation muss Feedback-Mechanismen haben, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihre Leistungen zu bewerten und von anderen zu lernen.
Hierfür können verschiedene Maßnahmen eingesetzt werden, wie beispielsweise regelmäßige Performance-Bewertungen, Peer-Reviews oder simpler Informationsaustausch. - Datenanalyse: Eine lernende Organisation verwendet Daten, um ihre Leistungen zu bewerten und zu verbessern. Dies kann durch die Analyse von Kundenfeedback, Finanzdaten oder anderen relevanten Kennzahlen erfolgen.
- Flexibilität: Eine lernende Organisation muss offen dafür sein, Änderungen auf Grund von Erfahrungen und laufender Beobachtung vorzunehmen. Das Unternehmen muss bereit sein, seine Prozesse, Produkte und Dienstleistungen anzupassen, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
- Kollaboration: In einer lernenden Organisation wird die Zusammenarbeit und der Dialog zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefördert, um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Durch diese Faktoren wird ein Unternehmen zu einer lernenden Organisation, die bereit ist, sich ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Dies führt zu einer höheren Motivation und Zufriedenheit der Belegschaft und einer besseren Kundenzufriedenheit – entscheidende Wettbewerbsvorteile, die den zukünftigen Geschäftserfolg sichern.
Wie Maschinen lernen
Das Konzept des Lernens, wie es bei uns Menschen und auch in lernenden Organisationen angewendet wird, lässt sich auch auf das maschinelle Lernen übertragen. Die Wahrnehmung erfolgt durch die Verarbeitung von Daten.
Auf Basis dieser Daten wird ein Modell trainiert, welches das Verhalten der Maschine steuert. Während des Trainings vergleicht das Modell seine Vorhersagen mit den tatsächlichen Ergebnissen und passt sich entsprechend an. Schließlich wird das Modell verwendet, um Entscheidungen zu treffen und Aktionen auszuführen.
Durch maschinelles Lernen können Systeme immer präziser und damit leistungsfähiger werden.
Im Machine Learning gibt es die Konzepte des überwachten und des unüberwachten Lernens. Beim überwachten Lernen wird ein Modell auf der Grundlage von gelabelten Daten trainiert, bei denen die Eingabe- und Ausgabevariablen bekannt sind. Das Ziel besteht darin, ein Modell zu entwickeln, welches für neue Eingaben präzise Ausgaben vorhersagt. Beim unüberwachten Lernen hingegen wird ein Modell auf der Grundlage von nicht gelabelten Daten trainiert, bei denen die Ausgabevariablen nicht bekannt sind. Das Ziel besteht darin, Muster oder Strukturen in den Daten zu erkennen, ohne dass das Modell vorab wissen muss, welche Kategorien oder Labels existieren.
Beide Ansätze haben ihre eigenen Anwendungen und sind in verschiedenen Situationen nützlich. Beim überwachten Lernen wird das Modell häufig für Vorhersageaufgaben wie Klassifikation und Regression verwendet, während beim unüberwachten Lernen das Ziel darin besteht, Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen, ohne dass eine explizite Vorhersage gemacht wird. Ein sehr prominentes Beispiel für überwachtes Lernen ist ChatGPT, bei dem aus Milliarden von Texten verschiedener Quellen trainiert wurde. Während des Trainings wurden die Daten von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven zusammengestellt und bereinigt. Damit sollte sichergestellt werden, dass ChatGPT ein breites Verständnis der Welt und der Sprache entwickelt. Obwohl ChatGPT während seines Trainings überwacht wurde, kann es auch mit unüberwachten Lernmethoden arbeiten, wie z.B. Clustering oder Anomalieerkennung, um Muster und Trends in großen Datensätzen zu erkennen. Allerdings sind die Antworten auf Fragen immer noch von menschlicher Überprüfung und Validierung abhängig, um sicherzustellen, dass sie korrekt und ethisch angemessen sind.
Beim maschinellen Lernen sind ethische Aspekte von großer Bedeutung. Denn ähnlich wie beim menschlichen Lernen hängt das Verhalten einer Maschine von den Daten ab, die sie erhält. Falsche oder ethisch fragwürdige Daten können dazu führen, dass das System falsch lernt und fehlerhafte Entscheidungen trifft. Daher tragen Unternehmen eine besondere Verantwortung sicherzustellen, dass die für das maschinelle Lernen verwendeten Daten korrekt und ethisch vertretbar sind. Maschinelles Lernen und Softwareentwicklung sind eng miteinander verbunden, da maschinelles Lernen es der Software ermöglicht, aus Daten zu lernen und Entscheidungen zu treffen. In der schnelllebigen Technologiebranche ist es existenziell, dass auch die Software sich ständig weiterentwickelt. Eine neue Softwareversion ist auch das Ergebnis eines ständigen Lernprozesses. Dieser Lernzyklus ermöglicht es, schnell auf neue Anforderungen und Entwicklungen zu reagieren, Produkte stets auf dem neuesten Stand zu halten und so Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Obwohl sich die Prozesse des menschlichen, organisationalen und maschinellen Lernens unterscheiden, haben sie doch eines gemeinsam: Alle erfordern eine effiziente Verarbeitung von Daten und eine Anpassung des Verhaltens, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Die Verbindung zwischen Lernkultur, Produktentwicklung und Unternehmens
Kurzum: Lernen spielt in unserer sich ständig verändernden und immer komplexeren Welt eine entscheidende Rolle – sowohl für Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen als auch für ihre Produkte. Es ermöglicht uns, neuen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Daher ist es unerlässlich, dass wir ständig lernen und uns weiterbilden – als Individuen, als Unternehmen und deren Produkte.
Es ist wichtig zu verstehen, wie die Konzepte und die Kultur des Lernens in allen Bereichen ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Daraus resultiert das beste Produkt mit den besten Funktionen und dem besten Service durch die besten Mitarbeiter:innen.
Als Softwareunternehmen ist es uns bewusst, wie wichtig es ist, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln und unsere Produkte auf dem neuesten Stand zu halten. Dabei achten wir stets darauf, dass unsere Lösungen ethisch korrekt und verantwortungsvoll entwickelt werden. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, sicherzustellen, dass Technologie keinen Schaden verursacht und stattdessen einen Mehrwert für die Gesellschaft und Wirtschaft hat.
Alles unter dem Motto unserer Vision „Digital Products for a better life.“
Abschließend hoffen wir, dass dieser Artikel Ihnen einen Einblick in die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens gegeben hat und Sie dazu inspiriert hat, das noch stärker in die Entwicklung Ihrer Produkte zu integrieren. Wir sind der Überzeugung, dass Lernen nicht nur der der Schlüssel zu persönlichem und beruflichem Wachstum ist, sondern auch zu wettbewerbsfähigeren Produkten.
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